Malaysia  und Thailand

In Singapore gelangt der von Indien kommende Reisende in eine völlig andere Welt. Vom supermodernen Flughafen, es soll einer der schönsten überhaupt sein, geht's im klimatisierten, komfortablen Taxi auf einer sechsspurigen Autobahn durch gepflegte Park- und Golfanlagen den Wolkenkratzern der City entgegen. Müde und übernächtigt gehen wir auf Hotelsuche. Der Stadtstaat Singapore wird jährlich von mehr als zwei Millionen Touristen besucht. Das Angebot an Hotels ist daher gross, doch gehören die meisten der Luxus- und hohen Preisklasse an. Die preisgünstigen, kleinen Hotels sich ausgebucht oder nicht rollstuhlgängig. Mit Glück erhalten wir im YMCA ein gerade frei gewordenen Zimmer, das zwar auch nicht gerade billig ist.

Dank dem guten Essen und den Medikamenten, die Sonja anlässlich eines Arztbesuches erhalten hat, kommt sie rasch wieder zu Kräften. Sie hat in Indien zehn Kilogramm an Gewicht verloren.

Wir sind aber nicht nur zum Shoppen und der kulinarischen Genüsse wegen nach Singapore gekommen. Schliesslich soll hier unser Auto wieder in Empfang genommen werden, das mangels anderer Möglichkeiten den Seeweg nehmen musste. Das bedeutet für uns, Büros aufzusuchen und Formalitäten zu erledigen. Das Auto wird temporär nach Singapore importiert. Schliesslich erhalten wir einen Pass, der uns das Betreten des Hafengeländes erlaubt. Zwischen haushohen Containerbergen suchen wir den Weg zu unserem Schiff, einem alten, rostigen Kahn, der wie verloren zwischen den riesigen, modernen Containerschiffen angedockt ist und soeben entladen wird. Immerhin und glücklicherweise hat er den weiten Weg über den Golf von Bengalen unbeschadet überstanden.

Südostasien liegt vor uns! Als erstes Ziel lockt die noch weitgehend unserschlossene Ostküst der malaiischen Halbinsel. Schon am ersten Abend campen wir an einem einsamen Strand. Die Ruhe und die unberührte Natur gefallen uns so sehr, dass wir gleich mehrer Tage bleiben. Am breiten und flachen Ufer liegt jede Menge Treibholz herum. Am Abend brennt jeweils ein gemütliches Lagerfeuer.

Die Tagesetappen sind jeweils nur kurz. Immer wieder entdecken wir entlang der 800 Kilometer langen malayischen Ostküste wunderschöne Plätze, die zum Verweilen einladen.

Auf Traumstrandsuche kann es schon passieren, dass man einmal einsandet. Ein kompaktes Fahrzeug ist aber schnell wieder flottgemacht.

Auf dieser Reise hatten wir es immer wieder mit Wetterkapriolen zu tun. Dieses Unwetter an der Malaischen Ostküste sah glücklicherweise aber bedrohlicher aus, als es schliesslich war.

 

Kota Bharu liegt am nördlichsten Punkt der Ostküste von Westmalaysia. Es ist ein geschäftige Stadt mit einem Grenzübergang zu Thailand. Sehenswert ist das "Kelantan Kultur Zentrum". Hier kann man kulturellen Vorführungen wie Drachenfliegen, Selbstverteidigung, Trommeln, Kreiseldrehen und Tanzvorführungen beiwohnen. Ein besonderes Erlebnis ist aber auch der Besuch der grossen Markthalle.

Die Marktfrauen bieten eine Vielzahl uns unbekannter Früchte und Gemüse an. Die Auswahl an Fischen und allerlei Meeresgetier ist riesig. Trotz der tropischen Wärme wird die Ware frisch und geruchlos präsentiert. Man freut sich über unser Interesse, denn Touristen verirren sich offensichtlich nur selten hierher.

Eine gut ausgebaute, kurvenreiche Strasse bringt uns durch dichten Bergdschungel auf 1'500 Meter über den Meeresspiegel zu den Cameroon Mountains. Ab und zu kommt man an Dörfern der "Orang Asli" vorbei. Die Häuser sind auf Stelzen gebaut und besitzen eine Veranda, wo man die Frauen beim Kochen sieht, während die Männer am Strassenrand die penetrant riechende Durian-Frucht verkaufen oder lange Bambusstangen aus dem Urwald schlagen. Andere befinden sich, nur mit einem Lendenschutz bekleidet und mit einem Blasrohr bewaffnet, auf der Jagd. Leider wird der Lebensraum auch dieser Naturmenschen immer kleiner, und die ehrgeizigen Wirtschaftspläne der Regierung tun noch das Übrige dazu. So ist abzusehen, dass es vielleicht schon bald keine "Orang Asli" in ihrer naturverbundenen Lebensweise mehr geben wird.

 

Dschungel-Camp in den Cameroon Mountains

Das relativ kühle Klima der Cameron Highlands ermöglicht den Anbau von Obst und Gemüse, welches im feuchtheissen Klima der Niederungen nicht gedeihen könnte. So werden Blumenkohl, Salate, Spargeln, Pilze, Erdbeeren, Obst usw. angeboten, was eine erfreuliche Abwechslung für unseren Menüplan bedeutet. In den Seitentälern befinden sich grosse Teeplantagen. Die bergige Landschaft sieht da aus wie von einem Plüschteppich überzogen. Schmale und zuweilen sehr steile Strässchen führen durch die Plantagen zu den Teefabriken, deren Produktionsablauf - vom Waschen und Verlesen der Blätter bis zum Dörren und Verpacken - man besichtigen kann.

Piste im Süden Thailands

Einfache Tankstellen an Nebenstrassen

 

An der Südwestküste Thailands befinden sich zahlreiche Nationalparks. Noch vor wenigen Jahren diente diese Gegend den Banditen als Unterschlupf, und Überfälle waren an der Tagesordnung. Durch rigorose Säuberungsaktionen durch die Polizei hat sich die Situation gebessert. In einem kleinen Nationalpark am Hat Chao Mai Beach finden wir einen traumhaft schönen Platz, wo unser Transit direkt am Strand geparkt wird. Aus dem Wasser erhebt sich einer der in dieser Gegend so typischen Kalksteinfelsen. Bei Ebbe ist die Insel durch eine Sandbrücke mit dem Festland verbunden. Am Abend kommen einige einheimische Familien zum Fischen. Da der Strand flach ist, waten die Fischer mit an Stangen befestigten langen Netzen durchs Wasser, bis es ihnen zur Brust reicht. Dann wird ein Halbkreis beschrieben, und in dieser Formation waten sie langsam zurück an den Strand. Sofort wird der Fang begutachtet.

Uns dient Krabi als Ausgangpunkt für eine Entdeckungsfahrt durch die eindrückliche Inselwelt. Wir mieten ein Motorboot mit Führer. Für mich ist das Einsteigen mangels Bootsstegen allerdings etwas problematisch. Auf dem Rücken des kräftigen Peter geht's durch das Wasser dem Boot entgegen. Just auf halbem Weg werden wir von einer hohen Welle durchnässt, erreiche das Ziel ansonsten aber heil. Endlich die die ganze Crew mitsamt Rollstuhl im schwankenden Boot verstaut. Der ortskundige Kapitän führt uns zu einigen der skurrilen, senkrecht, ja teilweise sogar überhängend aus dem tiefblauen Wasser steigenden Inseln. An einigen Stellen fahren wir unter riesigen Stalaktiten durch.

Nachdem wir uns von Peter und Helen verabschiedet haben, geht's gemütlich der Westküste entlang nordwärts. Auch hier befinden sich einige Nationalparks zum Schutz von Flora und Fauna, von denen es in ganz Thailand an die fünfzig gibt. Sie sind meistens ziemlich abgelegen und daher nur schwach frequentiert. So zum Beispiel der Khao Sok Nationalpark, der in dschungelbewachsenem Berggebiet liegt. Ein schmales Strässchen führt uns zu einem netten Picknickplatz, inmitten des dichten Regenwaldes an einem Bach gelegen. Einmal mehr ein idealer und romantischer Übernachtungsplatz. Ausser zwei Parkwächtern begegnen wir keinem Menschen. Da ist nur das Kreischen und Pfeifen der Vögel oder da und dort ein Rascheln im Dickicht zu vernehmen. Wanderwege führen durch den Wald zu Wasserfällen, und mit etwas Glück trifft man vielleicht auf Elefanten.

 

 

 

Die gute und verkehrsarme Hauptstrasse führt nach Ranong sehr nahe der burmesischen Grenze entlang ins Landesinnere. Auf diesen Streckenabschnitt freuen wir uns ganz besonders, in der Hoffnung, einen Blick in dieses geheimnisvolle und verschlossene Land werfen zu können. Doch das Wetter macht diese Hoffnung zunichte, denn es regnet in Strömen. Nach und nach kommt auch ein heftiger Sturm auf. Schon sind einige Bäume entwurzelt worden. In Chumphon, wo wir auf die wichtigste Hauptstrasse treffen, müssen wir tanken. Dies ist jedoch infolge eines durch den Sturm verursachten Stromunterbruchs nicht möglich. Wir dürfen aber in den Serviceraum der Tankstelle fahren, um so von unseren Reservekanistern nachzufüllen. Da der Raum vorne und hinten offen ist, ist das alles andere als einfach. Wir müssen uns bei den enormen Böen mit aller Kraft festhalten, um nicht fortgeweht zu werden. Draussen fallen die Kokosnusspalmen reihenweise um, und losgerissene Tafeln und Bleche fliegen mit grosser Geschwindigkeit durch die Luft.

 

Immer mehr Menschen suchen in der Tankstelle Zuflucht. Das Benzin ist endlich eingefüllt, doch wir sind bis auf die Haut durchnässt, und es scheint uns nicht ratsam, unter den derzeitigen Verhältnissen weiterzufahren. Wir bieten den sich im Raum drängenden Menschen Tee und Crackers an. Einem Knaben verarzten wir eine tiefe Schnittwunde am Bein, die ihm von einer daherfliegenden Blechtafel zugefügt wurde. Obwohl es offensichtlich ist, dass dieser Sturm grossen Schaden anrichtet, diese Schicksalsgesellschaft hier im Serviceraum vielleicht ihr Hab und Gut verlieren wird, wird viel gelacht, und es werden Spässe gemacht. Die Thais haben wirklich ein goldenes Gemüt.

Nach etwa drei Stunden lässt der Sturm etwas nach, und wir entschliessen uns zur Weiterfahrt. Was sich nun unseren Augen bietet, ist ein Bild der Verwüstung. Entwurzelte Bäume liegen reihenweise auf der Strasse. Mit Motorsägen wird die Fahrbahn wenigstens einspurig freigemacht. Nebenstrassen sind unpassierbar und werden es vermutlich noch tagelang bleiben. Wo man hinschaut, nichts als Trümmer. Die einfachen Häuser, üblicherweise aus Holz, Wellblech und Palmblättern errichtet, sind total zerstört, dem Erdboden gleich. Nur stabiles Mauerwerk hat das Inferno überstanden. Menschen suchen in den Trümmern und im überschwemmten Umfeld nach ihren Habseligkeiten.

Nahe der kambodschanischen Grenze entlang geht’s dann nordostwärts, durch riesige Reisfelder dem Mekong entgegen. Die Ernte ist zur Zeit in vollem Gange. Mühsam wird mit dem Krummesser Büschel um Büschel geschnitten und dann zum Dreschplatz getragen. Auch das Dreschen ist harte Knochenarbeit. Trotzdem wird auch hier viel gelacht und geschwatzt. Die benachbarten Familien helfen einander bei der Ernte. Als Lohn werden sie mit reichlichen Mahlzeiten verpflegt. Halten wir einmal an, um bei der Arbeit zuzusehen, wird uns freundlich zugerufen und -gewunken. Die Fröhlichkeit dieser Menschen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Region die ärmste des Landes ist. Hier lebt ein Drittel aller Thailänder auf trockenem und unfruchtbarem Boden vom Reisanbau, von Tapioka und Mais, von Baumwolle und Jute. Missernten sind häufig, entweder auf Grund ausbleibenden Regens oder aber als Folge von Überschwemmungen, wenn der Mekong wieder einmal über seine Ufer tritt. Mit ein Grund dafür dürfte wohl auch der Kahlschlag an den Wäldern sein.

Dann gelangen wir wieder in die Ebene und erreichen Sukhothai, die älteste Königsstadt des Thai-Reiches, welche schon im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Sie war die Hauptstadt der Fürstentümer des heutigen Nordthailands und fasste diese zu einem Thai-Grossreich zusammen. Der Regierungsstil der Sukhothai-Könige gewährte dem einfachen Volk viele Freiheiten. Den Untertanen waren weder Steuern noch Handelsbeschränkungen auferlegt. Der König liess an einem Tor eine Glocke aufhängen. Fühlte sich ein Bürger von Unrecht und Sorgen bedrückt, die er seinem Herrn und Gebieter mitteilen wollte, konnte er an der Glocke läuten. Der König erhörte den Ruf, untersuchte den Fall und traf eine gerechte Entscheidung. Dies ist in dem ersten Schriftzeugnis aus dieser Zeit festgehalten, das sich im Nationalmuseum in Bangkok befindet.

Die gut erhaltene Anlage mit ihren vielen Chedis, Stupas und riesenhaften Buddhafiguren ist faszinierend. Touristen sind hier kaum zu sehen, denn diese werden zur näher bei Bangkok gelegenen, bekannteren Königsstadt Ayutthaya gefahren, welche Sukhothai um 1350 ablöste. So ist es vor allem am Abend, wenn es nicht mehr so heiss ist, ein Genuss durch die geschichtsträchtige Anlage zu spazieren. Die untergehende Sonne färbt die spitzen Türme und die Teiche mit den vielen Lotusblumen golden. Niemanden stört es, dass wir unser Nachtlager an einem der Teiche aufschlagen.

 

Begegnungen der unterschiedlichen Art in Nordthailand

 

Wir befinden uns nun im berüchtigten "Goldenen Dreieck". Es handelt sich dabei um ein mehrere hundert Quadratkilometer grosses Gebiet, das sich über die Grenzregionen des Dreiländerecks Burma, Laos und Thailand erstreckt. Hier werden wohl immer noch rund drei Viertel des Weltopiums produziert. Thailand hat in den letzten Jahren jedoch grosse Anstrengungen unternommen, den Opiumanbau zu unterbinden. Das bergige, schlecht zugängliche Gebiet wird von verschiedenen Bergvölkern bewohnt, die teilweise erst vor wenigen Jahrzehnten einwanderten. Einige dieser Völker stammen aus der Region Tibet, andere aus China. Dank ihrer Isoliertheit konnten die Stämme ihre Sitten und Gebräuche seit Jahrhunderten unverändert bewahren. Sie verfügen über ein eigenes Sozialsystem und eine eigene Sprache. Im Unterschied zu den buddhistischen Thais gelten die Stammesangehörigen der Bergvölker als Animisten, d.h. sie sind sich einig in ihrem Glauben an zahlreiche gute und böse Geistermächte, die, wenn auch unsichtbar, ihre unmittelbare Umwelt beleben. Auch in Kleidung und Schmuck unterscheiden sich die verschiedenen Stämme. Die Frauen vom Stamm der Hmong zum Beispiel tragen hohe, mit bunten Perlen, Silbermünzen und Bändern geschmückte Mützen. Das schwarze Kleid ist mit vielen bunten Stickereien verziert und um den Hals tragen sie weiteren Silberschmuck. Die Stammesangehörigen der Karen hingegen tragen einfache, gewobene Kleidung und verzichten auf schweren Silberschmuck.

Ausserhalb der Stadt liegt das Dorf Bor Sang, wo man in den verschiedenen Handwerksbetrieben den Silberschmieden, Schirmmachern, Seidenwebern usw. bei der Arbeit zuschauen kann. Das Dorf ist aber vor allem für seine Schirmmacher berühmt. Das Gerippe der Schirme wird aus Bambus hergestellt. Für den Schirm selbst wird 'sa'-Papier benutzt, welches aus der Rinde von Maulbeerbäumen gewonnen wird. Die Papierherstellung ist ein sehr aufwendiger Prozess. Zunächst lässt man die Rinde für 24 Stunden sich mit Wasser vollsaugen, dann wird sie mehrfach gekocht, abgespült, weichgestampft und zuletzt in der Sonne getrocknet. Mit weissem Leim wird das Papier an den Streben des Schirms befestigt. Wenn alles getrocknet ist, werden mit grosser Kunstfertigkeit und Geschicklichkeit bunte Muster in Ölfarben aufgetragen. Jeder Schirmmacher hat sich auf besondere, ihm eigene Designs spezialisiert, z.B. Blumen, Vögel oder Drachen.

Etwas ausserhalb der Stadt passieren wir wieder einmal ein schönes Kloster. Es gibt in ganz Thailand etwa 28’000 Klöster mit rund 234’000 Mönchen. Die Mönche in ihren safrangelben Roben werden auch Bettelmönche genannt, da sie ihr Essen frühmorgens, noch vor Sonnenaufgang, von der Bevölkerung erhalten. Mit einem "wai", der traditionellen Ehrbezeichnung und Grussgeste, legen die Gläubigen ihre Gaben, meist Reis, Fisch, Gemüse oder andere Beilagen in die schwarze Schale der Mönche. Anschliessend knien sie sich nieder, denn durch das Spenden der Opfergaben erwirbt sich der Gläubige besondere Verdienste für sein zukünftiges Leben.

Wieder zurück in Kanchanaburi, ergänzen wir auf dem Markt unsere Vorräte. Wie schon in Malaysia ist auch hier das Einkaufen auf den Märkten ein besonderes Erlebnis. Das überaus vielfältige Angebot wird liebevoll und frisch präsentiert. Man kann immer wieder Neues entdecken. Ein sympathisches Lächeln der Marktfrauen ist dem interessierten Besucher gewiss.

Bangkok wird von uns auf dem Rückweg auf Nebenstrassen grossräumig umfahren. Südwestlich der Hauptstadt liegt der ‘Garten Thailands’, ein grosses Obst- und Gemüseanbaugebiet, das von zahlreichen Klongs durchzogen ist. Auf diesen Wasserstrassen wird ein grosser Teil der Ernte transportiert. Sie dienen aber auch als Verkehrsweg für die Bevölkerung. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass in dem kleinen Ort Damnoen Saduak immer noch ein sehr malerischer schwimmender Markt existiert. Von einer Brücke können wir in aller Ruhe das Handeln beobachten. Die kleinen und schmalen Boote sind mit verschiedensten Früchten und Gemüsen beladen und werden dichtgedrängt, hauptsächlich von Frauen, mit ruhigen Bewegungen gerudert. Alle tragen einen hellen Strohhut, der vor der intensiven Sonnenbestrahlung schützt. Die Ware wird von Boot zu Boot getauscht oder verkauft.

 

 

Traumhaft: Der Süden Thailands

Eine Autofähre bringt uns auf die vor der Ostküste gelegene Insel Ko Samui. Die ruhigen Zeiten dieser schönen Insel sind zwar vorbei, denn immer mehr Touristen finden den Weg hierher. Entsprechend viele Bungalows- und Hotelanlagen gibt es schon. Andererseits sollte die Insel mit einer Länge von zwanzig und einer Breite von vierzehn Kilometern gross genug sein, um noch einen ruhigen Strand aufzuweisen. So quälen wir unseren Transit durch steile und ausgewaschene Strässchen, um einen romantischen, möglichst abgelegenen Platz zu finden. An einer besonders steilen Passage passiert es dann, dass die Räder in die tiefen Wasserrinnen rutschen und die Hinterachse nun aufliegt. Die Räder drehen nur noch hilflos in der Luft. Wir versuchen, mit Unterlegen von Steinen den Rädern Halt zu geben. In diesem steilen Gelände kann ich aus dem Rollstuhl kaum helfen. Nach einer Stunde kommen zwei Franzosen mit einem Motorrad. Sie erkennen unser Problem und helfen tatkräftig mit. Nach einer weiteren Stunde schweisstriefender Arbeit sind wir aus dieser misslichen Lage befreit. Als Dank revanchieren wir uns bei den beiden mit einem Nachtessen in einem netten Restaurant.

 

Am nächsten Tag werden wir an der Ostseite der Insel doch noch fündig. An einem langen, flachen Strand, dicht von Kokospalmen gesäumt und weit und breit kein Mensch in Sicht, lassen wir uns nieder. Eine Woche lang geniessen wir das Robinsonleben. Es ist mittlerweile anfangs Dezember. In dieser Idylle schreiben wir tagelang Weihnachtsgrüsse an unsere Freunde und Bekannten zu Hause.

 

Am letztmöglichen Tag überqueren wir die Grenze zu Malaysia und schon bald darauf befinden wir uns wieder in Singapore. Die Stadt ist kaum wiederzuerkennen. Vor allem die Orchad Road ist weihnacht geschmückt. Die grossen Einkaufszentren haben riesenhaft Beleuchtungen oder Weihnachtskrippen installiert. Dieser Aufwand dürfte wohl kaum alleine für den verschwindend kleinen christlichen Bevölkerungsanteil betrieben werden. Vielmehr erhofft man sich wohl, von der weihnachtlichen Konsumfreudigkeit der westlichen Besucher profitieren zu können.

Am 27. Dezember fahren wir unser Auto zum Hafen. Unter unserern Augen wird der Container verschlossen. Während den folgenden Tagen erledigen wir Schreibarbeiten und verfolgen am Fernsehen und in den Zeitungen die umwälzenden Ereignisse in Europa. Wir bekommen hier, viele Tausend Kilometer entfernt, mit, wie der Eiserne Vorhang fällt. Ausführlich wird über die Hinrichtung Ceausescus berichtet, und dramatische Szenen werden aus Berlin geszeigt.

Die Zeit ohne unseren fahrbaren Untersatz wollen wir mit einem Abstecher nach Hongkong nutzen. Von Hongkong geht es dann weiter nach Sydney. Besuchen Sie die folgende Seite zur Weiterreise.

 

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