Pakistan, Indien und Nepal

Vor der iranischen Grenze übernachten wir unmittelbar gegenüber dem 5'200 Meter hohen Berg Ararat, welcher sich wolkenfrei und majestätisch präsentiert. Hier trinken wir noch unsere letzte Flasche griechischen Weins, denn die Einfuhr von Alkohol in den Iran ist ja bekanntlich strengstens untersagt.

Offensichtlich sehnt sich der Zollbeamte nach seiner verdienten Mittagsruhe, und so befinden wir uns früher als erwartet im Iran. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. Schon bald werden wir von einer Strassensperre der Revolutionsgardisten angehalten. Man heisst uns, die Seitentüre zu öffnen, worauf der Neugier ungehindert freien Lauf gelassen wird. Nach einer halben Stunde ist diese offenbar fürs erste befriedigt, und wir können weiterfahren. Aber nicht lange, schon bald folgt die nächste. Die dritte derartige Kontrolle ist dann die schlimmste. Ein unverschämter Typ durchwühlt unser Wageninneres und richtet ein heilloses Durcheinander an. Wir können nur vor Wut schäumend zusehen. Wenn er wieder etwas Interessantes gefunden hat, präsentiert er seine Trophäe den umstehenden Kameraden, sagt etwas in Farsi dazu, worauf diese mit grölendem Gelächter antworten. Der Kerl scheut nicht einmal davor zurück, mit seinen dreckigen Stiefeln auf unser Bett zu steigen. Schliesslich findet er in der Tasche meines Rollstuhls noch die vom Zoll unentdeckten Spielkarten (Glücksspiele sind im Iran verboten). Nun wird’s ernst. Es wird noch intensiver gesucht. Sonja steht bleich am Wagen, während ich immer noch hinter dem Steuer sitze. Da eine Konversation nicht möglich ist, denn niemand spricht oder versteht eine Fremdsprache, zudem wird uns klar gemacht, dass Besucher des Irans gefälligst Farsi zu sprechen haben, verlange ich nach meinem Rollstuhl. Ich kann nicht mehr einfach passiv hinter dem Steuer sitzen. Dies scheint den Gardisten etwas zu besänftigen, und er unterbricht seine Suche.

 

 

Bald darauf geht's auf der guten Strasse wieder weiter. Es hat weitere Kontrollposten, doch sind wir in der Zwischenzeit auf eine Idee gekommen, wie wir uns gegen die lästigen und zeitraubenden Untersuchungen wehren könnten. Als wieder ein neugieriger Gardist unseren Wohnraum betreten will, beharren wir darauf, dass er nach islamischem Brauch seine Stiefel auszuziehen habe. Demonstrativ platzierten wir vorher ein paar Schuhe beim Eingang, und auf diese weisen wir unmissverständlich hin. Da die Uniformierten hohe, geschnürte Stiefel tragen, wirkt dieser neue Hausbrauch verblüffend. Angesichts der Mühe, die am Morgen sorgfältig geschnürten Stiefel auszuziehen und wieder von neuem zu binden, wird auf eine Befriedigung der Neugier verzichtet.

Ohne weitere Belästigung kommen wir auf der weiterhin sehr guten Strasse rasch voran und können so täglich um die 700 Kilometer zurücklegen. Die Nächte verbringen wir jeweils auf den Parkplätzen von Restaurants. Ist ein geeigneter Platz gefunden, wird dem Restaurant zuerst ein Besuch abgestattet. Bei einer Tasse Tee bitten wir um Erlaubnis, das Auto parkieren zu dürfen. Dies wird dann auch gestattet, was uns auf einen ungestörten Schlaf hoffen lässt.

Durch den vorangegangenen Regen ist der Sand fest, und wir kommen neben der Wellblechpiste relativ komfortabel voran. Dann kommt aber ein Sandsturm auf. Die Spuren versanden immer mehr, und die Sicht wird immer schlechter. Mehrmals erkundet Sonja die zu durchquerenden Sandfelder zu Fuss. Je nach ihrem Befund suchen wir dann einen anderen Weg oder nehmen das Hindernis mit dem notwendigen Schwung in Angriff. Das nachträglich eingebaute Sperrdifferential leistet hier gute Dienste, und ohne grosse Probleme erreichen wir am Nachmittag Nok-Kundi. Hier steuern wir gleich die Tankstelle an, um den Tank zu füllen und den verstaubten Luftfilter zu reinigen. Vom freundlichen Besitzer werden wir zum Tee eingeladen und erhalten dabei den erfreulichen Vorschlag, unser Nachtlager hier aufzuschlagen.

Bei einem einfachen Frühstück, wiederum im Wohnbüro der Tankstelle, erfahren wir von einem Busfahrer, dass letzte Nacht, unweit von hier, ein Bus überfallen worden sei. Der Chauffeur sei niedergeschossen worden. Wir haben von solchen Überfällen gelesen, denn es wurden auch schon Touristen überfallen. Es ist keinesfalls ratsam, draussen in der Wüste zu übernachten. Wir befinden uns nahe der Grenze zu Afghanistan, das sich bekanntlich schon seit langem im Bürgerkrieg befindet. Zudem ist Belutschistan auch Durchgangsland der Drogenschmuggler, welche das Rauschgift auf dem Landweg von Afghanistan an die Küste bringen. Einer dieser Karawanen in freier Wildnis zu begegnen ist sicherlich nicht gerade angenehm.

 

Die Raststätte wird fast nur von Lastwagen angefahren. Dies gibt uns die Gelegenheit, diese fahrenden Kunstwerke einmal eingehender zu betrachten. Die Fahrzeuge sind über und über mit Ornamenten, Kettchen, Lämpchen und Gemälden verziert. Über der Führerkabine befindet sich ein riesiger hölzerner Aufbau - natürlich auch liebevoll bis ins Detail ausgeschmückt - der als Schlafzimmer, Ersatzteillager und Werkzeugkasten dient. Die Crew eines LKWs besteht in der Regel aus drei Mann: Dem Fahrer, dem Beifahrer und dem Putzer. Kommt so ein Vehikel bei der Raststätte ächzend zum Stehen, eilt der für die Reinlichkeit Zuständige sofort mit einem Lappen um das Fahrzeug, um ja jedes Stäubchen von Chrom und Lack zu entfernen. Der Beifahrer schenkt währenddessen der Mechanik einen prüfenden Blick. Der Fahrer aber, ganz seiner hierarchischen Stellung gemäss, begibt sich auf einen Kart (mit Stricken oder Geflecht bespanntes Holzgestell).

 

Auf dem Bazar von Quetta

Der orientalische Bazar ist immer nach dem Warenangebot aufgeteilt. Da ist das Gemüse- und Früchteviertel, dort die verschiedenen Handwerksviertel, wiederum dem Angebot entsprechend geordnet. Hier kann man auch ungeniert bei den verschiedenen Arbeiten zuschauen. Pakistan ist eines der ärmsten Länder der Erde, und so sind die Handwerker mangels Rohstoffen und Werkzeugen echte Meister des Improvisierens. Entsorgungsprobleme für Alteisen und ausgediente Maschinen oder Apparate gibt es nicht. Alles wird irgendwie wieder verwendet. Da werden aus Altblech Kisten gehämmert, dort aus alten Autoreifen Wasserbehälter hergestellt, Schuhe geflickt, Kleider genäht, Elektroapparate zerlegt und geflickt, usw.

Ersatzteillager auf dem Markt in Quetta

Auf dem Bazar können wir uns mit Frischwaren eindecken

Er machte das beste Chapati von Quetta

Schliesslich ist da auch noch das Metzgerviertel, dessen Besuch aber nichts für verwöhnte europäische Augen und Nasen ist. Ungekühlt, von Fliegen bedeckt, hängt das Fleisch an einem Haken. Wie lange schon, ist ungewiss. Da wird Fleisch irgendwie zerschnitten, meistens beginnt der Metzger beim Kopf des armen Tieres und arbeitet sich langsam zum Hinterteil vor. Der Käufer erhält vielleicht ein zähes Stück Braten, oder, wenn er Glück hat, ein Stück zartes Filet. Fleisch ist Fleisch! Einige Metzer haben sich auf Innereien oder das Auskochen von Knochen spezialisiert. Trotz den nicht gerade verlockenden Auslagen und Düften können wir ein annehmbares Stück Fleisch erstehen.

Gegen Abend lassen wir uns mit einer der stinkenden und lärmenden Motorikschas zum Goldenen Tempel, dem grössten Heiligtum der Sikhs, chauffieren. Am Eingang zum Tempelareal muss man Schuhe und Socken ausziehen. Die Tempelwächter werden aber durch meinen Rollstuhl vor ein grosses Problem gestellt. Sind die Reifen nun Schuhe oder nicht? Eine heftige Diskussion entbrennt unter den bärtigen Männern. Schliesslich wird ein altehrwürdiger Oberaufseher geholt. Sein grauer, wallender Bart reicht ihm bis auf die Brust. Er spricht gut Englisch, meint aber, ich könne mit dem Rollstuhl die Tempelanlage nicht "betreten". Hingegen würde man mich gerne durch den Tempel tragen, oder als Alternative könnte man mich zu einem Aussichtspunkt im zweiten Stock hinaufbefördern.

Der vergoldete Tempel steht inmitten eines Wasserteichs. Aus den Lautsprechern ertönen die Lesungen des Hohepriesters aus dem heiligen Buch, dessen Original im Goldenen Tempel aufbewahrt wird. Eine einmalig friedliche Stimmung herrscht hier. Kaum zu glauben, dass dieses Heiligtum vor wenigen Jahren noch Ort kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Extremisten der Sikhs und der indischen Armee war.

Endlich ist ein letzter Pass bezwungen. Vor uns breitet sich das Kashmir-Valley aus. Reisterrassen und fruchtbare Äcker, umringt von schneebedeckten Fünf- und Sechstausendern. Die Felder werden mit Ochsengespannen mühsam gepflügt. Eine gute, von schattenspendenden Bäumen umsäumte Strasse bringt uns nach Srinagar. Die Hauptstadt des Kashmir liegt am Dal Lake und ist u.a. auch für die vielen Hausboote berühmt. Auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz will man uns andauernd Hausboote vermieten. Schliesslich können wir für ein paar Rupien in einem schönen Garten campieren.

Dal Lake

Hausboote in Srinagar

Begegnung während unseres Bootausfluges in Srinagar

Gegen Abend erreichen wir eine grössere Stadt, deren Durchquerung einmal mehr nervenaufreibend ist, da wie überall in Indien Wegweiser fehlen und das Menschengewimmel und der Verkehr chaotisch sind. Gerade werweisen wir wieder einmal an einer Kreuzung, als ein Kleinbus mit zwei Sikhs neben uns hält, welche sich nach unseren Problemen erkundigen. Nachdem wir ihnen diese geschildert haben, fordern sie uns auf, ihnen einfach zu folgen, denn sie müssten in die gleiche Richtung fahren . Einige Kilometer ausserhalb der Stadt halten sie an und teilen uns mit, dass sie hier ihr Ziel erreicht hätten. Sie lebten gleich auf der anderen Strassenseite auf einer grossen Farm, und falls wir Lust hätten, wären wir herzlich eingeladen. Nun, dagegen haben wir natürlich nichts einzuwenden. Bald darauf sitzen wir mit der ganzen Familie im Garten bei Tee und Bisquits.

Markt vor dem "Red Fort", Old Delhi

 

Jaipur ist am nächsten Tag erreicht. Die Hitze ist noch grösser geworden. Im Auto zu schlafen ist fast unmöglich, in einer Stadt sowieso nicht. So beziehen wir wieder einmal ein einfaches Hotel. Gegen Abend raffen wir uns zu einer ersten Besichtigung der "Pink City" (so genannt wegen des rosaroten Sandsteins, mit dem die heutige Altstadt vor knapp dreihundert Jahren erbaut wurde) auf. Hier in Rajasthan ist alles noch farbenprächtiger. Die Frauen tragen leuchtendfarbene Kleider und viel Silberschmuck .

Palastwächter in Jaipur

Kenner wissen es, man besucht das Taj Mahal am bestens abends oder frühmorgens. Nur dann ist es möglich, ein Foto ohne Touristenrummel zu schiessen.

 

 

Im Morgengrauen des nächsten Tages brechen wir wieder auf. Wir haben nur noch einen Wunsch, nämlich möglichst schnell dieser Gluthitze zu entfliehen, nach Nepal. Hier in der Ganges-Ebene ist ein schnelles Vorwärtskommen aber nicht möglich. Da wir uns im Überschwemmungsgebiet des Stromes befinden, sind die Strassen auf Dämmen gebaut. Diese werden nach wie vor in mühseliger Handarbeit gebaut. Sogar Kies und Schotter werden durch Menschenhand gewonnen. Am Strassenrand zerkleinern junge Burschen, oft auch Kinder, an der prallen Sonne sitzend mit einem Hammer Felsbrocken.

Schnappschuss in der Altstadt von Katmandu

Beobachten und beobachtet werden in Katmandu

Chris und Therese wollen am folgenden Tag wieder weiterfahren. Nachdem wir uns verabschiedet haben, fährt Chris im Retourgang zum Platz hinaus. Doch da ertönt ein wüstes Geräusch aus dem Getriebe, und der 2CV steht bockstill. Das Getriebe ist blockiert, der Wagen lässt sich nicht einmal mehr schieben. Chris nimmt's erstaunlich gelassen. Er hat ja während den letzten zwei Jahren auch schon einiges erlebt! So beginnt er auch unverzüglich mit der Demontage von Motorhaube und Kotflügel. Als die Antriebswellen gelöst sind, kann der 2CV wenigstens zu uns an den Schatten geschoben werden. Gegen Abend ist der Motor und das Getriebe ausgebaut. Gemeinsam zerlegen wir das Getriebe in seine Einzelteile. Die Ursache ist eine zu wenig gesicherte Schraube an der Hauptwelle. Ohne ein Ersatzteil zu benötigen, bauen wir das Getriebe wieder zusammen. Die Probefahrt verläuft trotz einigen übriggebliebenen Kleinteilen erfolgreich. Zwei Tage später als vorgesehen können die beiden ihre Reise fortsetzen.

In Nepal haben wir die Reiseführer und Landkarten eingehend studiert. Uns lag vor allem daran, die verkehrsärmste Strecke mit möglichst wenigen Stadtdurchquerungen zu finden. Was wir bis jetzt von der mörderischen Fahrweise und den entsprechenden Unfällen gesehen haben, lässt die beiden Küstenstrassen über Bombay oder Kalkutta zum vornherein ausscheiden. So kamen wir auf den National Highway No. 7, der ziemlich in der Mitte des halbinselförmigen Subkontinentes bis an die Südspitze führt.

Autofahren in Indien ist nichts für schwache Nerven

In Indien ist man selten allein

 

Nach 1'500 zurückgelegten Kilometern auf dem NH7 erreichen wir die Strassenkreuzung, die im Neunziggradwinkel nach Westen abbiegt, nach Goa. Auf halbem Weg gibt es allerdings noch eine Sehenswürdigkeit zu geniessen, die vom Tourismus ziemlich verschont geblieben ist, uns aber sehr beeindruckt, nämlich die Ruinenstadt Hampi. Es sind nicht nur die sehr gut erhaltenen Überreste der einstmaligen Hauptstadt eines riesigen Hindureiches, die faszinieren. Hampi liegt inmitten einer eigenartigen, aber sehr schönen Landschaft. Auffällig sind die glattgeschliffenen, runden Felsbrocken, die wie verstreut herumliegen. Dazwischen dehnen sich Zuckerrohr- und Getreidefelder aus. Immer wieder stösst man auf Ruinen, denn die Stadt soll im 15. Jahrhundert eine Ausdehnung von 33 Quadratkilometer und eine Einwohnerzahl von einer halben Million gehabt haben.

 

 

Begegnungen unterwegs

 

Um von Panaji nach Norden zu gelangen, muss man mit einer Fähre zuerst den Mandovi River überqueren. Dann kommt man durch saftiggrüne, palmenumsäumte Reisfelder. Die in den Reisfeldern arbeitenden Menschen winken uns lachend zu. Der berühmte Calangute Beach ist mit Hotels überbauen und daher nichts für uns. Also fahren wir weiter zum Vagator Beach. Der Platz, den wir finden, ist traumhaft schöne gelegen, befindet sich aber über einer Steilküste, welche den Strand für mich unerreichbar werden lässt. Im Dorf erstehn wir frischen Fisch, somit ist ein leckeres Menü in herrlicher Landschaft gesichert.

Die Strandsuche wird südlich der Hauptstadt fortgesetzt. Die Strände sind hier flacher, und oft führen Wege direkt ans Wasser. Tourismus ist hier seltener anzutreffen. So können wir unser fahrendes Hotel unter Kokosnusspalmen direkt an einem kilometerlangen, menschenleeren Strand parken.

Schon am nächsten Morgen erhalten wir vom überaus freundlichen Landbesitzer Besuch. Er gestattet uns, so lange zu bleiben, wie wir wollen. So verbringen wir die nächsten Tage relaxend am Strand. Immer wieder besuchen uns José, der Landbesitzer, und seine Familienangehörigen. Dabei werden wir mit Kokosnüssen, Fisch, Fleisch und Fenny, seinem selbstgebrannten Kokosnussschnaps, auf den er sehr stolz ist, im Überfluss versorgt. Wir glauben, endlich unser Paradies gefunden zu haben, doch haben wir die Rechnung offenbar ohne den Wirt, beziehungsweise den Monsun, gemacht. Bis jetzt empfanden wir die Regenzeit als angenehm, da es jeweils nur kurz regnete und die Temperaturen nicht mehr so unerträglich hoch waren. Doch nun tobt seit Tagen ein heftiger Sturm, und es giesst wie aus Kübeln. Das Auto können wir kaum mehr verlassen. Im Wageninnern ist alles feucht, und da und dort bildet sich schon Schimmel. Brot ist schon nach einem Tag ungeniessbar. Besorgt beobachten wir, wie das Wasser immer näher kommt. Schliesslich erreichen die ersten Wellen unseren Standplatz, und so müssen wir vor der tobenden See fliehen.

Da keine Wetterbesserung in Sicht ist, verabschieden wir uns schweren Herzens von unseren Gastgebern. Die Heftigkeit des Sturms wird auf der folgenden Fahrt südwärts in Form von zahlreichen umgestürzten Bäumen bezeugt. Die Felder stehen vielerorts unter Wasser. In den Zeitungen ist von Hunderten von Toten die Reden.

Etwas weiter südlich befindet sich Quilon, bekannt als Ausgangsort für eine Fahrt durch die Backwaters, ein Labyrinth von Wasserstrassen, Flüssen und Seen. Im 'Indien Handbuch' wird das Tourist- Bungalow als Übernachtungsort angepriesen. Die in ein Hotel umfunktionierte ehemalige britische Residenz befindet sich ziemlich weit ausserhalb des Ortes. Es ist eine wunderschöne Villa im Kolonialstil und verfügt nur über acht Zimmer. Aber was für welche! Für fünf Franken erhalten wir im ersten Stock ein Appartement mit einem Schlafzimmer von der Grösse eines Saales. Dazu gehören noch ein riesiges Bad plus ein zusätzliches Zimmer und ein grosser Balkon mit herrlicher Aussicht auf den gepflegten Park. Auf seine Anfrage beauftragen wir den Koch, frischen Fisch zu besorgen. Er gibt sich alle Mühe, ein leckeres Nachtessen zu bereiten, welches uns auf der Veranda serviert wird.

Am Morgen sind wir mit einem Führer verabredet, der uns mit seinem Motorboot durch die Backwaters fahren will. Endlich hat er den Motor in Gang gebracht. Die Ufer und Inselchen sind dicht mit Palmen bewachsen. Darunter leuchten buntbemalte kleine Häuser. Zuweilen kommt man auch an einer christlichen Kirche vorbei. Wie schon in Cochin gibt es auch hier wieder diese seltsamen chinesischen Auslegenetze, mit denen vom Ufer aus gefischt werden kann. Auf dem spiegelglatten Wasser hingegen wird aus kleinen Einbäumen mit Netzen gefischt. Manche Eingeborene tauchen nach Muscheln oder Krebsen. Mit Bambusstangen werden lange Holzboote durch die seichten Gewässer gestakt.

Von Madras, dem heutigen Chennai, verschiffen wir unseren treuen Transit per Container nach Singapore

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